Weniger Sorgen: So fängst Du Deine Gedanken ein

Die 7 Weisheiten Epiktets für mehr Gelassenheit und innere Ruhe

Wir liegen nachts wach im Bett und wissen nicht warum. Sorgen schleichen sich am liebsten ein, wenn es spät ist und wenn man allein ist.

Wir haben Angst wieder in schlechte Gewohnheiten zurückzufallen.

Wir wollen anderen nicht mit unserer Entscheidung wehtun.

Wir haben Sorgen, weil wir krank sind oder wenig Geld haben und haben deshalb Entscheidungen zu treffen. Die Gründe sind zahlreich.

Oder wenn eine Entscheidung im Beruf ansteht – ein Jobwechsel vielleicht. Oder vielleicht musst Du jemandem kündigen, vielleicht wurdest Du gekündigt und fürchtest nun, keinen guten Job mehr zu bekommen.

Auch im Privaten: Vielleicht hast Du für jemanden Verantwortung zu tragen – für Deinen Sohn oder Deine Tochter oder aber für Deine Eltern oder Großeltern.

Es kann Dich aus der Bahn werfen

Egal wie, stehen Entscheidungen bevor, setzt oft ein Gedanken-Karussell ein, das ein wahnwitziges Tempo annehmen kann und Dich regelrecht aus der Bahn werfen kann.

Wenn wir dieses Gedanken-Karussell nicht stoppen, bevor es an Fahrt aufnimmt, verlieren wir Fokus und Energie. Energie deshalb, weil wir alleine die Kraft für die Beschäftigung mit unseren Sorgen besser in andere Lebensbereiche investieren könnten. Und Fokus deshalb, weil wir uns beim hin und her Kreiseln der eigenen Gedanken und Sorgen nirgendwo mehr orientieren können. Wir sind haltlos und orientierungslos.

Gut entscheiden, Gedanken beruhigen

Wir sind in der Schwebe. Soll ich zustimmen ja oder nein. Soll ich dieses oder jenes tun? Sollte ich vielleicht nicht besser so oder so reagieren. Was ist, wenn er oder sie so oder so reagiert? Ach, hätte ich doch nur X oder Y getan, dann wäre ich jetzt nicht in dieser Lage.

Entscheidung ist nicht gleich Entscheidung, das sollte klar sein. Wenn Du vorm Joghurtregal stehst und überlegst, ob Du Kirsch oder Vanille einpackst, ist das eine andere Entscheidung als die Entscheidung, ob Du mit Deinem Partner den Bund der Ehe eingehst oder ob Du einen hohen Kredit aufnimmst, weil Du Dir eine Wohnung kaufen willst.

Und mal ernsthaft, wenn Du wegen eines Kirschjoghurts nachts vor Sorgen nicht schlafen kannst, dann hast Du ohnehin ein grundlegendes Problem, das ein Blog-Artikel nicht für Dich lösen wird können.

Dein Leben entspricht der Summe Deiner Entscheidungen

Nein, es geht mir viel mehr um all diese Entscheidungen, die zwischen diesen Extremen liegen, denen aber eine sehr große Bedeutung zukommt. Denn die Summe der Entscheidungen, die wir treffen, stellt unser Leben dar.

Keine Entscheidungen zu treffen, ist dabei auch eine Entscheidung – und zwar eine Entscheidung, die in den allermeisten Fällen zu Deinen Ungunsten ausfällt, weil dann andere entweder aktiv oder passiv Entscheidungen für Dich treffen. Ohne eigene Entscheidungen ist das Leben, das Du Dir wünscht nicht zu erreichen.

Wir sind unseren Programmierungen nicht ausgeliefert

Oft sorgen uns Entscheidungen auch deshalb, weil wir nicht anecken wollen. So ging es mir selbst lange Zeit und obwohl ich das seit langem als weitgehend überwunden betrachte, ist es so, dass ich bis heute manchmal bei mir merke, wie bei Entscheidungen der kleine Vermeider in mir noch durchscheint. So tief sind die Programmierungen in uns eingeschrieben.

Nur – und das ist das Gute – wir sind unseren Programmierungen nicht ausgeliefert. Wir können etwas tun. Wir können nach den stoischen Tugenden leben und entscheiden zu handeln. Wir haben es in der Hand aktiv die für uns besten Entscheidungen zu treffen und selbst dann mit den getroffenen Entscheidungen gut leben, wenn sie nicht das Resultat brachten, das wir uns von ihnen erhofft haben.

Die Techniken des Stoizismus

Der Stoizismus bietet Dir dafür eine ganze Reihe von Techniken. Mir haben diese sieben Weisheiten von Epiktet auf meinem Weg am meisten geholfen – und helfen mir nach wie vor bis heute, wenn darum geht Entscheidungen zu treffen ohne das Gedanken-Karussell dabei zu starten.

1. Male Dir aus, was sein könnte

Willst Du irgendetwas tun, so mache Dir klar, welche Umstände dabei in Betracht kommen.

Epiktet sagt: „Gehst Du zum Baden, so stelle Dir vor, wie es im Bade zugeht, wie sie mit Wasser spritzen, sich stoßen, zanken, einander bestehlen.“

Mehr Kontrolle, mehr Klarheit

Es geht also um Wissen und Erwartungsmanagement. Wenn Du Dich in eine neue Situation begibst, Dich auf einen neuen Weg begibst, kannst Du Deine Sorgen bereits dadurch dämpfen, dass Du Dir mehr Wissen über diese neue Situation aneignest und Dir bildlich ausmalst, wie Du Dich in dieser neuen Situation bewegen würdest.

Informationen können Sorgen mindern. Du gewinnst dadurch wieder mehr Kontrolle und damit auch Klarheit.

2. Reduziere Deine Erwartungen

Epiktet sagt: „Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie Du es willst, sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht.“

Wenn man ehrlich ist, dann haben wir nur auf sehr wenige Dinge direkten Einfluss. Das meiste können wir nicht kontrollieren. Über das meiste haben wir keine Macht, aber trotzdem sorgt es uns.

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Vorstellungen von den Dingen“, sagt Epiktet.

Kackfrech – einen geraden Lebensweg zu erwarten

Unsere Erwartungen gegenüber uns selbst, aber meist auch unsere Erwartungen gegenüber anderen sind hoch, manchmal sehr hoch.

Dass unsere Entscheidungen uns glücklicher, stärker, reicher, berühmter, besser machen usw. erwarten wir. Wir gehen davon aus, dass uns ein gerade Weg ans Ziel führt – ja, an welches Ziel überhaupt, muss man da gleich fragen. Und warum nehmen wir kackfrech an, dass unser Weg ein gerade sein sollte – wohingegen die Wege aller anderen Menschen Umwege, Kurven, Berg- und Talfahrten kennt? Reduziere Deine Erwartungen.

3. Nimm es nicht persönlich

Epiktet sagt: „Du bist geschädigt, wenn Du es glaubst zu sein.“

Die Hindernisse des Lebens richten sich nicht gegen Dich oder gegen die Art und Weise, wie Du Dich durchs Leben trägst. Sie gehören schlichtweg dazu. Das bedeutet, dass Dir nach JEDER Entscheidung, die Du triffst, neue Herausforderungen begegnen werden. Du wirst niemals ankommen, also kann so etwas zu erwarten auch nur zu Enttäuschungen führen und zu nichts anderes.

Erst Widerstände zeigen Dir, dass Du Deinen Weg begonnen hast

Es ist nicht persönlich. Das gilt auch für Widerstände anderer Menschen, die mit Deinem Weg nicht einverstanden sind, die Dich prüfen, beleidigen, provozieren.

Epiktet sagt: „Wenn Dich einer reizt, so bedenke, dass es Deine Vorstellung ist, die Dich reizt.“

Vielmehr ist es so, dass erst wenn Du auf Widerstände anderer triffst, Du davon ausgehen kannst, dass Du Deinen Weg eingeschlagen hast.

Erlebst Du keinerlei Widerstände kannst Du davon ausgehen, dass Du das Leben lebst, das SIE sich wünschen und nicht das Leben, das DU Dir wünscht. Und darauf kommt es doch an.

4. Beklage Dich nicht

Das Wasser ist nass und die Sonne ist warm. Beklage Dich nicht über Grundgewissheiten. Wenn Du weißt, dass Umwege und Irrwege zum Leben dazugehören, ergibt es überhaupt keinen Sinn, sich darüber zu beklagen. Lerne, die Dinge zu ertragen.

Greif nach dem richtigen Henkel

Die guten Dinge zu sehen und sie zu erkennen und die schlechten Dinge zu meistern und Dich zu verbessern.

Epiktet sagt: „Jedes Ding hat zwei Henkel, an dem einen kannst du es tragen, an dem anderen nicht.“

In jeder Situation wirst Du nach dem richtigen Henkel greifen können – egal, wie Du Dich auch entscheidest und wie das Ergebnis ausfällt.

5. Urteile nicht voreilig

Epiktet sagt: „Es wäscht sich jemand eilig. Sage nicht: er wäscht sich schlecht, sondern: er wäscht sich eilig. Es trinkt jemand viel Wein. Sage nicht: er tut übel daran, sondern nur: er trinkt viel. Denn woher weißt Du, ob etwas schlecht ist, bevor Du auf den Grund gegangen bist?“

Lass Dich vom Anschein nicht verleiten

Verstehen kann man das eigene Leben nur rückwärts, aber leben muss man es vorwärts, wie Sören Kierkegaard sagt.

Verweigere Dich dem ersten Anschein. Gehe achtsam mit der Verwendung von Bewertungen und Beurteilungen um – auch, was die Beurteilung Deiner eigenen Situationen angeht.

Was heute richtig erscheinen mag, kann sich morgen als falsch herausstellen – und andersherum.

6. Mach Dir keine Gedanken über Deinen Ruf oder was die Leute sagen

Wenn Du Deine Entscheidungen von anderer Leute Reaktionen abhängig machst, bist Du abhängig. Epiktet sagt, dass es nicht möglich ist „seine naturgemäße Haltung zu bewahren“, also sein Leben zu leben UND auch dem gewöhnlichen Leben zu genügen. Er sagt: „Es gibt nur ein Entweder-Oder: wer sich um das eine bemüht, der muss das andere lassen“

Lebe Stoizismus – bleib standhaft

Und dazu gehört es auch, nicht auf den Spott zu achten.

„Wenn Du nach Weisheit strebst, mache Dich von vornherein darauf gefasst, dass Du ausgelacht wirst, dass viele Dich verspotten und sagen: Seht den neugebackenen Philosophen!“ (Epiktet)

Besser ist immer Stoizismus zu leben, nicht so viel über Stoizismus zu reden – oder eben nur mit denjenigen Menschen, die für philosophische Fragen aufgeschlossen sind wie Du und ich.

Jedenfalls, bleib da standhaft. Die, die Dich früher verlachten, werden Dich alsbald verehren. Nicht meine Worte, sondern Epiktets.

7. Alles ist vergänglich

Keine unserer Entscheidungen wird den Weltlauf verändern, auch wenn unsere Verantwortung noch so groß sein mag.

So werden Deine Entscheidungen weniger dramatisch

Wenn Du Dir das vor Augen führst – auch die eigene Vergänglichkeit, denn ja, wir werden alle sterben – erscheinen Deine Entscheidungen in einem anderen Licht – weniger dramatisch, großzügiger.

Epiktet sagt: „Alles, was furchtbar erscheint, halte Dir täglich vor Augen. Vor allem den Tod. Das wird Dich vor kleinlichen Gedanken bewahren und vor übermäßigen Begierden.“

Denk daran, alles ist vergänglich

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